19.02.2008 - Monsterratte...

- Polizisten verhauen Bürgermeister...-

Das klingt irgendwie falsch, in unserem Normalitäts Verständnis, ist aber tatsachlich geschehen. Am 19. Februar 2008. In Panjim, Hauptstadt des Bundesstaates Goa, Indien. Aber nicht nur der Bürgermeister, wurde von seinen eigenen Polizeibeamten verhauen, sondern auch ein Abgeordneter namens Monsterratte nebst Frau und Sohn. 
Mein erster Gedanke war:
 
"Vielleicht haben sie Bananen geklaut, was man zwar
bei wohlhabenden Politikern und deren Gattinnen nicht unbedingt vermuten sollte, aber wissen kann man es ja nicht."
Das Kapital bereichert sich ja gerne an den Armen.


Aber der Reihe nach. Es steht gesichert fest, dass es keine Bananen waren, die Anlass zu derartig skandalösen Handlungen gegeben hätten, sondern der Versuch einer Beschwerde besagtes Abgeordneten  bei der Polizei.

Er war gegen 15 Uhr am Polizeipräsidium eingetroffen, um seinen Fall dort vorzutragen. Ein paar Freunde hatte er mitgebracht, um seiner Beschwerde mehr Gewicht zu verleihen. So an die fünfhundert. 

Die standen nun also am Nachmittag in glühender Sonne vor dem Eingang zum Präsidium und warteten darauf, dass ihr Anliegen Gehör finden würde.
Es liegen noch keine genaueren Untersuchungen vor, aber anscheinend waren nur subalterne Beamte ohne Entscheidungsprivilegien im Dienst, die die Wartenden, wie der Berliner sagen w
ürde:" einfach janich ignorierten!"
So vertrieben sich die Demonstranten die folgenden 3 Stunden mit geselligen Rufen von Parolen.

Bei Einbruch der Dunkelheit, flogen die ersten Steine gegen das Präsidium. Sie durchdrangen mit Leichtigkeit die Scheiben des ehrwürdigen Gebäudes aus Portugiesischer Zeit.

Einige der 
vorwiegend weiblichen Beamten, "Khakies", wie die einheimischen Zeitungen sie nennen, wurden von den Wurfgeschossen verletzt. Darüber, ob die Männer schneller unter Ihren Schreibtischen Schutz gefunden haben und deswegen weniger Verletzungen aufzuweisen hatten, gibt es bis jetzt keine gesicherten Erkenntnisse.

Ein "Meer von Blut" jedenfalls, textet der „Goa Herald“.

Dieser Schock veranlasste die unverletzten Beamten zu einem, man könnte sagen unüberlegten Konterschlag. Bedauerlicherweise fanden sich die, für solche Fälle vorgesehen Tränengasgranaten nicht gleich und daher stürmten die Beamten, nur mit einem Schlagstock bewaffnet, ohne Helm und entsprechende Schutzkleidung, aus dem Gebäude. 

Im Steinhagel und dem anschließenden Gerangel, wurden 30 Polizisten vom IRB (Indian Reserve Bataillon), vorwiegend weiblichen Geschlechts (?), zum Teil schwer verletzt. 

Schlussendlich gelang es der Ordnungsmacht aber doch, einige der Demonstranten zu verhafteten, unter ihnen auch den Abgeordneten Monsterratte.

In Folge fuhr eine Polizeieinheit, vermutlich von  Rachegelüsten getrieben, zum Privathaus des Abgeordneten, wo Mutter und Sohn beim gemütlichen Dinner saßen, um den Bungalow ein wenig umzuräumen, dem Auto ein paar Dellen zu verpassen und der Ehefrau die Taxikosten zu ersparen, die sie hätte aufwenden müssen, um sich mit ihren Gatten in der Zelle zu vereinen.
Da die 
überraschte Frau die freundliche Einladung nicht gleich verstand, wurde mit leichten "Lathi" - Schlägen nachgeholfen. 
(Lathi = von der Polizei gern verwendetes Bambusst
öckchen)

Als der Bürgermeister dies zu Ohren bekam, eilte er unverzüglich zum Polizeipräsidium. Dort selbst aber herrschte wohl noch einiger Groll unter den anwesenden Polizeibeamten. Was im Detail geschah wird eine Untersuchungskommission heraus zu finden haben. Jedenfalls haben die Polizisten dem Bürgermeister in der Wache wohl erstmal gehörig die Meinung gegeigt und ihn dann in bewusstlosem Zustand, vor dem städtischen Krankenhaus abgelegt.

Seine Ehefrau, die "First Lady" der Hauptstadt hat mittlerweile im Präsidium gegen verschiedene Polizei Offiziere Anzeige erstattet.

Der überraschend veränderte Gesundheitszustand Ihres Bürgermeisters wiederum, veranlasste die Angestellten der städtischen Müll Entsorgung in den unbefristeten Streik zu treten, mit der Forderung auf unverzüglichen Rücktritt der Verantwortlichen,

was wiederum die Familienangehörigen der verletzten Polizisten dazu veranlasste, mit sofortigem Hungerstreik zu drohen, sollte einer der Beamten suspendiert werden.

Mittlerweile haben die Müll Leute Ihre Arbeit, unter Polizeischutz, wieder aufgenommen, weil die Gemeinde, in deren Nähe der Müll abgeladen werden soll, mit Sperrung der Zufahrt Straße drohte.

PS: der Abgeordnete heist nicht Monsterratte sondern sondern irgendwie katholisch, ein Streich meiner automatischen Sprachkorrektur. 

Genauigkeitsfanatiker können die Zeitungsausschnitte speichern und dort Details nachlesen. Sie sind in höherer aufgelöst, als die Darstellung im diesem Artikel. 

Eine Fortsetzung wird es vielleicht geben.